Frühes Mittelalter

500 – 800 n. Chr.

Die alten Feinde Roms nahmen die Provinzen in Besitz. Ihr Volk nennt man Alamannen. Sie sind unsere direkten Vorfahren. Wir leben noch immer hier.

"Gestern ist der Bach über die Ufer getreten. Unten am Hafen wurde eine Hütte in den See geschwemmt, und das Geschiebe zerstörte den Steg. Bis in die Nacht hinein haben wir Stämme weggeräumt. Das Wasser ist noch immer hoch und bringt neuen Unrat mit. Doch wenigstens ist der Himmel wieder klar.
Der Wald sieht wüst aus und in den überschwemmten Feldern gibt es noch einiges zu tun, bis wieder geackert werden kann. Gut, dass das Getreide noch nicht so hoch steht. Die Halme werden sich wieder aufrichten.
Bei der Siedlung sind die Bauern mit ihren Ochsen noch immer an der Arbeit. Nun geht es auch ohne mich. Wulfried kann anordnen, was nötig ist. Ich brauche ein bisschen Entspannung.
Vielleicht treffe ich auf das Wildschwein, das die Äcker am Hang oben verwüstet? Die Bauern wären mir dankbar, und das kann heute nicht schaden. Sie würden lieber bei sich zu Hause zum Rechten sehen, als uns hier helfen zu müssen. Pah! Es ist eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, wer das Sagen hat!
Morgen muss ich weg. Der Lehensherr hat nach mir verlangt. Ob er die Abgaben erhöhen will? Man munkelt, es gäbe Krieg. Vielleicht zieht er seine Leute ein. Wenigstens gibt es so einiges zu erleben. Und Beute wäre mir mehr als recht. Bin ich froh, wieder einmal wegzukommen!
Ein Reiher! Fische suchst du bei diesem Hochwasser vergeblich. Du fliegst weg? Mal sehen, ob ich dich erwische. Radburga wird sich über den feinen Braten freuen, und die Federn brauche ich für meine neuen Pfeile."